Rio Hurtado

Chile ist mit 4’300km von Nord nach Süd ein sehr langgezogenes Land, wobei es an der breitesten Stelle gerade mal 440km misst. Somit erstreckt sich Chile über viele Klima- und Vegetationszonen. Während in Patagonien, im Süden Chiles ein sehr rauhes Klima herrscht mit viel Regen und Wind, liegt im Norden von Chile die Atacama Wüste, die trockenste Wüste der Welt.

Rio Hurtado befindet sich in der lV Region, ca. 500km nördlich von der Hauptstadt Santiago de Chile, im sogenannten „kleinen Norden“. Rio Hurtado ist benannt nach dem Bach, der sich durch das 125km lange Tal schlängelt. Der Bach ist für die Einwohner des Tals überlebenswichtig. Da es zu wenig regnet, um die Felder zu bewässern, gelangt das nötige Nass durch ein Kanalsystem, welches noch von den Inka-Zeiten stammt, auf die Felder. Die Haupteinnahmequelle der Einheimischen ist die Ziegenkäseproduktion. Eine weitere wichtige Einnahmequelle sind die Trauben, womit der traditionelle Schnaps „Pisco“ hergestellt wird.

Im Rio Hurtado Tal fühlen sich nicht nur unsere Gäste wohl, sondern auch die wunderschönen, farbenprächtigen Tricahue Papageien. Zum Anschauen sind sie eine Augenweide, wenn sie auf Futtersuche ihre Runden durch das Tal drehen, hört man sie schon von Weitem. Machen sie dann genau  neben unserer Terrasse eine Pause, ist deren Geschrei schon fast ohrenbetäubend. Neben den Papageien leben Hasen, Eidechsen, Füchse, Geier, Adler, Condore, Uhus und Pumas usw. nur um die Ecke.

Sehr beliebt ist Rio Hurtado auch bei (Hobby-) Astronomen und Astro-Fotografen, welche von weit her reisen, um von den super Bedingungen des Himmels profitieren zu können. Es haben sich bereits diverse Observatorien angesiedelt, tendenz steigend.

Wer Chile wirklich kennenlernen möchte, sollte sich viel Zeit nehmen, oder sich auf eine Region beschränken. Es gibt kaum eine bessere Möglichkeit, die Einheimischen, ihre Lebensweise und Traditionen besser kennenzulernen als auf einem Pferdetrekking durch die Anden.

Traditionen

Beim Rodeo, dem Nationalsport in Chile, starten die Huasos (chilenische Cowboys) immer paarweise. In einem runden Korral, einer sogenannten Medialuna (Halbmond), treiben die Reiter eine Kuh der Bande entlang bis zu einem bestimmten Bereich, wo die Pferde die Kuh mit der Brust an die Bande drücken müssen. Je nachdem, ob und wie dies gelingt, werden Punkte verteilt. Anschliessend spielt sich das muntere Treiben in der Gegenrichtung ab. Diesem Prozedere wird die Kuh dreimal unterzogen, bis sie schliesslich aus der Arena entlassen wird.

Die Pferde sind der ganze Stolz der Huasos und werden in der Ausbildung entsprechend trainiert und zur Perfektion getrieben. Das Rodeo ist für die Reiter dann die ersehnte Gelegenheit ihre Pferde und ihr Können vorzuführen. Zum Rodeo gehört aber nicht nur der eigentliche Wettkampf, sondern auch das traditionelle Drum und Dran. Die Huasos in ihrer traditionellen Tracht, die vielen Pferde, das typische Essen, die Verkaufsstände und die Tänze zur Volksmusik am Abend schaffen eine angenehme Stimmung.

Abgesehen von dem Nationalsport, dem Rodeo, feiern die Chilenen gerne Feste. Der Nationaltanz heisst Cueca und wird begleitet durch Gitarre und Akkordeon. Dazu gibt es meistens das weit bekannte Asado, Fleisch vom Grill. Typisches Essen sind des weiteren Empanadas, Teigtaschen gefüllt mit Fleisch, Käse oder Meeresfrüchten. Pastel de Choclo, Auflauf mit Mais, Fleisch und Ei, Casuela, eine Suppe mit einem Stück Fleisch, Stück Maiskolbe, Kartoffel und Kürbis.

Einreisebestimmungen

Umgeben einerseits von den Anden, andererseis vom Meer, ist Chile wie eine Insel und dementsprechend darauf bedacht, keine Schädlinge und Krankheiten ins Land einzuführen. Wer also nach Chile reist, darf nichts pflanzlicher oder tierischer Herkunft bei sich tragen. Das Gepäck wird durchleuchtet und die Strafen sind sehr hoch. Im Flugzeug muss ein Formular ausgefüllt werden, ob man entsprechende Ware dabei hat oder nicht. Grundsätzlich empfehle ich, immer “Ja” anzukreuzen. Es ist schnell passiert, dass noch irgendwo ein Apfel mitgeführt wird, ohne dass man daran denkt. So können Sie einem die Nahrungsmittel zwar abnehmen, aber nicht dafür büssen.

Bei der Einreise in Chile wird bei der Passkontrolle ein Touristenvisa ausgestellt, welches für drei Monate gültig ist. Obwohl es eher aussieht wie ein Kassenzettel, ist dieses Dokument sehr wichtig. Also bitte gut aufbewahren. Das Visa muss bei der Aus- oder Weiterreise wieder abgegeben werden!

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